Gemeinde Großeibstadt
 

 


 Gemeinde und naturräumliche Zugehörigkeit

Die Gemeinde Großeibstadt liegt mit einer Gesamtfläche von 1664 ha zwischen Bad Königshofen i. Grabfeld und Saal a. d. Saale und damit zentral im Gebiet der Kommunalen Allianz. Die 1161 Einwohner der Gemeinde verteilen sich auf die Ortsteile Groß- und Kleineibstadt. Beide Ortsteile liegen direkt an der Fränkischen Saale und früher auch vorbei an der Bahnlinie Bad Neustadt – Bad Königshofen i. Grabfeld, die nach ihrer Stilllegung als Radweg ausgebaut wurde. Durch den Wasserreichtum befinden sich mehrere Brunnen in der Gemeinde, die einen Großteil der Trinkwasserversorgung des Grabfeldes sicherstellen. Daher sind weite Teile der Gemarkungen Groß- und Kleineibstadts als Wasserschutzgebiete ausgewiesen.

 
Geschichte Großeibstadt

786 wird „Ibesstat“ bei der Schenkung einer Hube des Bischofs Willibald von Eichstätt an das Kloster Fulda erstmals genannt. Der Ortsname rührt entweder von dem Eibenbaum her, der damals in unseren Wälder häufig vorkommt oder bedeutet Siedlungsstätte des Ibi. 1459 wird eine dem hl. Johannes dem Täufer geweihte Kirche bezeugt. 1613/14 entsteht unter Bischof Julius Echter eine neue Kirche und gleichzeitig ein Pfarrhaus. 1631 wird das Schmiedstor urkundlich genannt. Es ist das letzte verbliebene Tor der ehemals vier Torhäuser, die Bestandteil der Dorfbefestigung waren. 1954 und in den folgenden Jahren wird zwischen Großeibstadt und Aubstadt eine umfangreiche vorgeschichtliche Siedlung aus der Hallstattzeit (ab etwa 700 v. Chr.) entdeckt.

 

Kleineibstadt


Ab 1290 erfolgt eine Unterscheidung zwischen Groß- und Kleineibstadt („In minori Villa Ybestat“). In jener Zeit entsteht das erste Gotteshaus, von dem heute noch der Unterbau des Kirchturms vorhanden ist. 1581 erbaut Ritter Valtin von Münster zwischen Saale und Barget ein prachtvolles Schloß. Die Familie von Münster ist bis 1882 im Besitz des Schlosses. Infolge eines Blitzschlags brennt es am 28. Juli 1900 bis auf die Grundmauern nieder und wird nicht wieder aufgebaut. Von 1734 bis 1736 wird die heutige, dem hl. Bartholomäus geweihte Kirche, errichtet. 1810 leben in Kleineibstadt 75 jüdische Mitbürger. Die jüdische Kultusgemeinde, die eine 1828 errichtete Synagoge besitzt, wird 1937 aufgelöst. 1978 wird Kleineibstadt Gemeindeteil von Großeibstadt.

Quelle: Reinhold Albert, Kreisheimatpfleger, Sternberg


Siedlungsentwicklung und Baukultur

Beide Ortsteile verfügen über Wohnbaugebiete. In Kleineibstadt wurde das geschlossene Ortsgefüge durch Aussiedlung mehrerer landwirtschaftlicher Betriebe aufgebrochen. Die Ortschaft ist geprägt durch die drei Flüsse Fränkische Saale, Barget und Albach, die durch den Ort fließen und wiederholt zu Hochwasser führen. Kulturhistorisch erwähnenswert sind in Kleineibstadt die ehemalige Synagoge sowie die Überreste des ehemaligen Schlosses (Wappen an der Mühle Hauer und in der Dorfwirtschaft). In Großeibstadt sind das Torhaus mit Schmiede von besonderer baukultureller Bedeutung und die vorgeschichtlichen Ausgrabungsstätten in der nördlichen Gemarkung.

 
Gemeinbedarfseinrichtungen und Soziales

Großeibstadt gehört dem Schulverband Sulzfeld an und unterhält keine eigenen Schulhäuser mehr. Das ehemalige Schulgebäude in Kleineibstadt wird heute von der Volkshochschule, der Lebenshilfe und von verschiedenen Vereinen genutzt. Dem sehr aktiven Vereinsangebot gehören u. a. Sport- und Musikvereine an, sowie ein Theaterverein, der die alten Schmiede als Aufführungsort zu neuem Leben erweckt hat. In Kleineibstadt wurde ein neuer zweigruppiger Kindergarten gebaut.

 
Wirtschaft und Verkehr

Großeibstadt besitzt ein Gewerbegebiet an der Bundesstraße B 279, das mehrere größere Betriebe beheimatet, wie z. B. ein Zeltbauunternehmen, einen Kücheneinrichter und einen Reisemobilvertreter. Nahversorgungsstrukturen sind im Ort ansatzweise gegeben. Durch die günstige Lage an der B 279 mit nur knapp 10 km zur Anschlussstelle der A 71 erhofft sich Großeibstadt in Zukunft eine weitere Belebung des gewerblichen Angebotes. In Kleineibstadt gibt es eine Schreinerei sowie eine Gaststätte.

 
Landwirtschaft, Natur und Landschaft

In den beiden Ortsteilen gibt es jeweils noch einige Vollerwerbslandwirte. Historisch gab es aufgrund der drei Fließgewässer insgesamt sieben Mühlen, von denen jedoch nur noch wenige bestehen. Die ansässigen Landwirte pachten in den umliegenden Gemeinden landwirtschaftliche Flächen zu. Die Barget und der Albach münden im Ortskern von Kleineibstadt in die Fränkische Saale und nahe Großeibstadt mündet auch der Haubach in die Fränkische Saale. Diese Flüsse prägen die Landschaft in der Gemeinde auf besondere Weise.

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